Weiterführende Schule- Betreuung

Hallo,

Ich würde gerne wissen wie ihr eure Berufstätigkeit mit älteren Kindern organisiert. Als die Kinder noch jünger waren hätte ich theoretisch Vollzeit arbeiten können, es gab Angebote mit Betreuung von 08:00-16:00 Uhr.

Unsere Grundschule im Ort bietet auch Betreuung an, entweder bis 14:00 Uhr, bis 15:30 und sogar bis 17:00 Uhr Anschluss Betreuung- außer Freitags, da ist um 14:00 Uhr Schluss. Betreuung nach 14:00: Uhr ist hier aber nicht der Regelfall. Und das wundert mich auch gar nicht. Ab der 5. klasse ist Schluss mit Betreuungsangeboten. Mit dem Wechsel an die weiterführende Schule findet nur noch regulär Unterricht statt, nach Stundenplan. Mein Sohn ist dann 10 Jahre alt. Natürlich kann man einem Kind in dem Alter auch den Schlüssel in die Hand drücken und es geht halt alleine nachhause und ist dort erstmal alleine.

Geht auch nicht anders, ich bin erst gegen 14:00 Uhr zuhause.

Aber beide Eltern Vollzeit arbeiten ist hier schlicht nicht drin, da müsste man seine Kinder schon mit 10 Jahren komplett sich selbst überlassen..

Wie organisiert ihr das? Insbesondere an die Eltern die Vollzeit arbeiten-habt ihr einen Plan für diese Zeit?

Ursprünglich wollte ich meine Arbeitszeit aufstocken sobald die Kinder größer sind. Aber das rückt erstmal in weite Ferne..(ahne noch eine 1. klässerin, das bedeutet in drei Jahren stehen wir vor dem gleichen „Problem“..)-

Ab welchem Alter können Kinder nach der Schule bis abends alleine sein?

Ich lese hier immer voll Erstaunen von Vollzeit arbeitenden Müttern. Ich wüsste nicht wie das funktionieren soll mit den Kindern, auch wenn ich eigentlich gerne aufstocken würde.

Au pair kommt nicht in Frage, wir haben kein Zimmer übrig.

Danke für eure Antworten!

Und schönen Muttertag an alle.

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Das funktioniert so:
1. Selbstaufgabe, läuft 1-4 Jahre gut bis zum Burnout/Scheidung
2. Vernachlässigung der Kinder, die eben verwahrt werden, aber nicht gefördert. Das ist für einen kurzen Zeitraum problemlos möglich (z.b. um ne Ausbildung abzuschließen) aber auch das hinterlässt über Jahre massive Spuren am Kind
3. Großeltern, die alles übernehmen, und somit quasi 3-4 Erwachsene auf 1-3 Kinder bekommen, sodass die "insgesamt Arbeitszeit" dann wieder nicht bei 2x Vollzeit, sondern quasi 2x Teilzeit liegt.


Wir haben übrigens beide viele Jahre VZ gearbeitet und haben alle 3 Begründungen durch. Bis auf Nummer 3 ist keine eine gute Lösung, die längerfristig funktioniert.

Ich habe das Gefühl, dass in meinem Umfeld VZ ziemlich Problemlos möglich ist, wenn das Kind so 1-4 Jahre alt ist und eine gute Kita hat. Ansonsten bis ca. Klasse 6 Teilzeit und danach Vollzeit.

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Danke für deine Antwort und alles Gute dir.

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Hallo!

Wir haben als meine Tochter auf die weiterführende Schule km beide Vollzeit gearbeitet. In Schichtarbeit.
Es war quasi immer einer zuhause.
Sie ist jetzt raus aus der Schule.

Habe jetzt einen Zweitklässler und ein Kindergarten Kind. Und arbeite nur bis 13.30 Uhr.

Das behalte ich so bei.

Die meisten Schulen haben ja auch immer 2-3 lange Unterrichtstage, somit sind die Kinder auch nachmittags in der Schule.

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Internat.

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Danke, aber keine Option für uns.

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Immer Vollzeit ist tatsächlich schwierig bei den Betreuungszeiten...

Wir haben jetzt Kita bis 16:00. Wir arbeiten beide 32h. Sonst ist das mit Kind krank, Schließtage und jeden Tag bringen und holen für uns nicht machbar. Klar was ginge ist einer fängt morgens ganz früh an und der andere arbeitet bis 10. Aber wir haben ja ein Kind bekommen weil wir eine Familie sein wollen und nicht zwei Leute die sich fast nie sehen... Deswegen fiel das für uns aus.

In der Schule wird man sehen. Theoretisch gibt es da auch bis 4 Betreuung also könnten wir so weiter machen. Ggf wird es dann ja besser weil weniger krank und der Schulweg kann ja allein geschafft werden (in der Zeit könnten wir ja schon arbeiten).

Weiterführende Schule hat bei uns auch keine Betreuung aber ich denke ich dem Alter sollte dann HO nachmittags und dabei aufpassen kein Problem mehr sein. Und so 1-3 mal die Woche ist ja dann auch nachmittags Unterricht. Also dann hoffe ich schon dass wir sogar wieder erhöhen können.

Was ich wichtig finde ist dass beide Eltern die Betreuung aufteilen und keiner das allein macht. D.h. Beide reduzieren. Ist für das Kind besser und fürs Rentenkonto auch.

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Ich und mein Mann haben beide Vollzeit gearbeitet, als die Kinder in die 5. Klasse kamen. Einer hat halt um 06:00 Uhr angefangen und war dann um 15:00 Uhr zuhause. Und eine Stunde unbetreut können 10jährige doch locker ab.

Zum anderen gab es an der weiterführenden Schule meiner Söhne nach Schulschluss freiwillige Hausaufgabenbetreuung (für die 5. und 6.Klässler) und AGs. Da waren die Kids bis mindestens 15:00 Uhr in der Schule.

Vollzeit arbeiten geht also durchaus. Vielleicht nicht in jedem Job und an jeder Schule, aber für viele lässt sich das gut organisieren.

Grüsse
BiDi

Bearbeitet von bi_di
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Hut ab! Wir Arbeiten beide auch etwas versetzt, aber ich habe auch ordentlich Fahrzeit und Mein Mann auch etwas (45 und 30 Minuten..) ..

Ich fahre um 07:00 Uhr ins Büro, Mein Mann bringt die Kinder. Ich muss ehrlich zugeben das ich nicht dauerhaft um 06:00 Uhr anfangen könnte, da müsste ich gegen 05:00 Uhr losfahren und um 04:00 Uhr aufstehen..

So ehrlich muss man wohl sein- dass würde ich auf Dauer nicht schaffen, mit so wenig Schlaf. Gehöre leider zu den Menschen die mindestens 7 Stunden Schlaf brauchen, besser 8.

Und wie habt ihr das mit Essen gemacht? Vorgekocht? Ich habe ein bisschen Angst das mein Sohn nur noch Müll ist wenn er hungrig nachhause kommt und sich selbst was machen soll..:-(

Er hat mittags immer einen Bärenhunger.

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Um 4:00 aufstehen war/ist normal. Wir haben die Tage abgewechselt, allerdings weniger wegen dem Aufstehen sondern damit das morgendliche Chaos und das nachmittägliche gerecht verteilt waren und damit der mit der Spätschicht auch mal länger bleiben konnte, wenn es im Betrieb brannte. Mein Mann (bekennender Langschläfer) schaffte es in seiner Frühschicht in 15 Minuten startklar zu sein.

Essen konnten die Kinder Reste vom Vortag (wir kochten abends), sich 'ne Pizza in den Ofen schieben oder einfach eine Stulle schmieren. Das war nie ein Problem.

Grüsse
BiDi

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Oh, wo wohnt ihr denn, dass es ab der 5. Klasse keine Betreuung mehr gibt? Wir wohnen im ländlichen (vermeintlich rückständigsten) Niederbayern, mein Sohn hat gerade Übertritt - und von Gymnasien bis Mittelschule bieten hier alle Schulen Nachmittagsbetreuung /OGS bis ca 15.30/ 16 Uhr an.😳

Gibt es bei euch keinen Hort oder eine andere Schule mit angeschlossener Betreuung? Sonst kommt es aufs Kind an. Ich persönlich würde meinen 5. Klässler noch nicht ganz allein heimkommen und sich organisieren lassen. Vielleicht könnte man mit anderen Eltern zur Not eine Art "rollierendes System" etablieren?

Bearbeitet von edge-of-reason
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Wir leben in Niedersachsen, ebenfalls ländlich. Es gibt private Schulen mit Betreuung bis 15:00 Uhr, aber dafür müssten wir je 40 Minuten fahren..

Das bringt uns dann auch nicht weiter.

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In Niedersachsen ist die Einführung der Ganztagsschule ab dem Schuljahr 25/26 Pflicht.
Heißt, dass alle, die kommendes Jahr eingeschult werden dann auch die Option für Ganztag bekommen müssen.
Die meisten weiterführenden Schulen bauen gerade auch um. Entweder sind sie dabei offene Ganztagsschule zu werden, quasi mit "eingebautem Hort" oder teilgenbundene Ganztagsschulen mit 2 oder 3 Pflichttagen bis (in der Regel ca 15.30).

Ich würde alles dafür geben weiter in einer Schule mit offenem Ganztag oder Halbtag arbeiten zu können, aber das gibt es hier in der Umgebung (bis 30km) gar nicht mehr im Sek 1-Bereich und auch für meine Kinder wünsche ich mir Halbtagsschulen. Das geht hier noch bis Klasse 4, aber danach haben wir keine Chance, weil alle mindestens teilgebundenen Ganztag haben mit mindestens 2 Pflichttagen bis 15.30/45...
Unsere Konferenzen beginnen jetzt übrigens erst um 16.30 Uhr.... Teilzeit als Lehrerin ist also sowas von ätzend, weil es gar nichts bringt, aber das ist was anderes.

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Beide Kinder haben zur Einschulung ihren Wohnungsschlüssel bekommen. Unsere Kinder haben nie darunter gelitten, sonst hätten wir es nicht gemacht. Von einer Stunde wurden es zwei, drei usw. Klar man überlässt die Kinder ein Stück weit sich selbst, aber gleichzeitig sind es die ersten Schritte Richtung Selbstständigkeit.
Sie bereiten sich einfache Mahlzeiten oder wärmen sich was auf. Zur Not ist mein Mann immer erreichbar oder unsere Nachbarin. Der Fall ist aber noch nie eingetreten. Meine Kinder sind übrigens 9 und 13. Bis zum Abend bleiben sie locker alleine, wenn ich arbeite.

Mir ist schon klar mit jedem Kind geht das nicht.
Aber wenn dein Sohn von der vernünftigen Sorte ist, kann man ihn auch etwas loslassen.
Würde er denn wollen?

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Ehrlich gesagt habe ich ihn nicht gefragt, da es anders auch gar nicht ginge. Wir haben schon im letzten Jahr die Situation „erprobt“, ich habe Dienstag etwas länger gearbeitet und er ist alleine nachhause mit Schlüssel und hatte dann etwa 45 Minuten bis ich nachhause gekommen bin.

Hat gut funktioniert. Aber da hatte er halt noch Mittagessen in der Grundschule..

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Das klingt doch schon gut.

Das Mittagessen fällt mit mehr Unterricht sowieso bald flach bzw. ersetzt sich durch einen Happen in der Kantine der Schule.

Wenn ich da bin esse ich abends mit den Kindern gemeinsam. So richtig als Familie an einem Tisch schaffen wir es meist nur am Wochenende.
Klappt auch nicht immer weil wir teils auch am We arbeiten, zumindest einer von uns.

Weiter unten schreibt jemand wie doof sie es fand, wenn immer einer im Mehrgenerationenhaus anwesend war.
Bei mir war das auch so. Ich bin dadurch zwar nicht unselbstständig gewesen, aber genervt hat es trotzdem😇
Waren meine Eltern mal eine Nacht weg, war das sowas von geil. Meine Kinder leben das Leben, das ich damals gern gehabt hätte.

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Erinnere dich Mal an die Zeiten, wo du in der 5. Klasse warst!
Da wolltest du nicht mehr mit deinen Eltern nachmittags abhängen, sondern mit deinen Freunden oder auch Mal alleine sein.
Zudem haben die Kids an manchen Tagen ja auch noch Mittagsschule.
Die Kids brauchen uns in dem Alter einfach nicht mehr so & das ist auch wichtig um u.a selbstständig werden zu können, dass selbstwertgefühl zu stärken,... .
Man überlässt ja die Kinder auch nicht komplett sich selber, sondern ist ja z.b abends immer noch da für die Kids, man kann also locker ganztags arbeiten gehen.
Lerne los zu lassen, zu vertrauen,... !

Bearbeitet von Tuulia
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Ja, manchmal alleine sein ist super. Ich bin im Mehrgenerationenhaus aufgewachsen und es war IMMER jemand da. Das fand ich persönlich jetzt auch nicht so toll, mir wurde kaum Gelegenheit gegeben mal selbst Verantwortung zu übernehmen und das hat mir sehr gefehlt. Insofern würde ich sagen, ab und zu mal eine Weile alleine sein kann Kinder durchaus weiterbringen. Wir sprechen jetzt natürlich nicht davon, jeden Tag bis spät abends komplett auf sich alleine gestellt zu sein.

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Hi,
naja, so einfach ist es dann leider doch nicht, in der Realität bedeutet das heutzutage irre viel Bildschirmzeit. Man müsste alles konsequent wegsperren, aber das Smartphone haben sie dann halt doch, um erreichbar zu sein oder erreichen zu können. Die Kinder haben ihre Hobbys und wenn dann noch Hausaufgaben gemacht werden müssen, bleibt da wenig Zeit für Verabredungen. Vielleicht ist das aber auch ein Jungending und (noch) dem G8-Gym geschuldet.🤷‍♀️
Apropos Hobbys, die muss man ja auch erreichen können, da ist dann ja doch auch Elterntaxi gefordert. Und auch beim Lernen schadet es nicht, wenn jemand da ist, um ggf. zu unterstützen.
Ich war ein Schlüsselkind, meine Mutter kam erst abends heim, meine Tagesmutter hatte aufgehört, als ich 13 war. Das Ende vom Lied war, dass ich nur im Stall abhing und schulisch superfaul war (Abi und Studium habe ich abgeschlossen). Eine Weile lief ich Gefahr mit den Falschen abzuhängen und das Falsche zu tun, aber da kam dann der Stall dazwischen. Ohne den hätte es anders ausgehen können. Was leider zu auch zu kurz kam, war meine musikalische Bildung. Ich habe da großes Interesse und hätte da doch gerne was schon früh gelernt, auch wenn ich das damals noch nicht wusste😉, aber aus heutiger Sicht gehört das zur Allgemeinbildung, insbesondere wenn da Interesse da ist.
Nee, die brauchen noch eine ganze Weile jemand, der da ist.

vlg tina

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Hallo! Ich habe ein Kind, bald beide, auf der weiterführenden Schule. Wir arbeiten Vollzeit. Ich bin an 4 Tagen in der Woche um spätestens 16.30 Uhr zuhause, einen Tag arbeite ich bis 19.00 Uhr und fahre danach weiter zum Hobby. An dem Tag macht mein Mann früh Feierabend. Die Große kommt oft später nach Hause als ich, weil sie nachmittags noch ihre Hobbys und jetzt in der 7. Klasse auch schon mal Nachmittagsunterricht hat. Die Schule ist in der Nähe der Arbeitsstelle meines Mannes. In der Anfangszeit haben sich die beiden gerne noch an langen Tagen zum Mittagessen in der Stadt getroffen. Mittlerweile geht unsere Tochter lieber mit Freunden essen.

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Ergänzung: Meine kleine Tochter geht zurzeit noch bis maximal 16.30 Uhr in den Hort, an den Hobbytagen kürzer. Aber sie ist eine von insgesamt nur noch 3 Viertklässlern im Hort. Die anderen sind zu Beginn oder im Laufe des Jahres abgemeldet worden, weil sich gezeigt hat, dass die Betreuung nicht mehr benötigt wird.