Französisch oder Spanisch als 3. Fremdsprache, habt ihr Erfahrungen?

Hallo, meine Große muss sich bald entscheiden, welche Sprache sie neben Latein (1. Fremdsprache) und Englisch nimmt. Wir hatten anfangs die Schule gewählt, weil es dort neben Französisch auch Spanisch gibt. Ich hatte in der Schule Französisch und fand es super schwer, besonders die Schreibweise und Grammatik, hatte wenig mit Latein zu tun und ich war froh es nach drei Jahren abzuwählen.

Jetzt ist das Problem, dass die Klasse wahrscheinlich neu zusammengesetzt wird und die Freundinnen alle Französisch nehmen wollen, die Eltern sprechen es, sie haben Verwandte in Paris etc. Jetzt ist meine Tochter etwas verunsichert und weiß nicht, ob sie nicht wegen den Mädels doch Französisch nehmen sollte, obwohl sie eigentlich Spanisch wollte, damit sie in keine neue Klasse kommt, wo sich sich evtl. nicht so wohl fühlt. Gibt es jemand hier, der beides hatte und berichten kann? Was lernt sich leichter bzw. was ist sinnvoller?

Bearbeitet von Siena
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Ganz ehrlich, das würde ich meine Tochter ganz alleine entscheiden lassen, völlig unabhängig davon, ob mir eine Fremdsprache schwerer oder leichter fiel. Unabhängig davon, was "sinnvoller" sein könnte.

Diese Entscheidung sollte deine Tochter jetzt alleine entscheiden und wenn es nur darum geht, das sie mnit den Freundinnen zusammenbleiben kann, dann ist das auch völlig okay. Die 3. Fremdsprache ist ja keine freiwillige Entscheidung, also darf sie es sich (aus meiner Sicht) auch bequem machen.

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Naja meine Tochter fragt mich oft beim Lernen oder lernt für die Schulaufgaben oft mit mir, daher möchte ich da schon auch was dabei mitreden, würde sie alles alleine machen wäre das anders.

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Naja, aber wir Eltern haben da nun mal auch Grenzen, wenn wir den schulstoff nicht können, dann kann man das eben mit uns nicht lernen udn man muß sich selber die Antworten auf die Fragen raussuchen.

Gibt es einen Grund, warum du da noch so involviert bist?

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Ich hatte nicht beides. Aber ich war in Französisch besser als in Englisch 😅 Habe deswegen in der Oberstufe Englisch abgewählt und Französisch weiter gemacht. Ich fand es nicht so schwer, obwohl Sprachen mir nicht so liegen. Grundsätzlich würde ich das also nicht Verteufeln. Ich würd dann tatsächlich die Freunde wählen.

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Lernt sie gerne und vor allen Dingen VIEL ? Ist sie sorgfältig (die ganzen Akzente und Schreibweisen brauchen enorme Sorgfalt)?

Der Stoff wird immer schwerer, besonders Mathe + Physik. Latein ist eh extrem Lernintensiv. Ab 8. Klasse wird alles sehr schwerer im Gym - man muss mehr Zeit reinstecken, zumindest war es bei meinem Sohn so. Da packt man sich nicht freiwillig noch einen weiteren Zeitfresser drauf, wenn man die Wahl hat und es einem egal ist. (deshalb nehmen viele technikbegeisterte ja auch Technik, statt die dritte Sprache)

Alleine deshalb wäre aufgrund des "schaffbaren", wenn man die Wahl hat sicher Spanisch einfacher, als Französisch, wenn man schon eine dritte Sprache "muss".
Man darf aber nicht vernachlässigen, wie wichtig Atmosphäre und Stimmung und Freundinnen sind. Das Fach muss man schon "wollen", und wenn es eben die Freundinnen sind, die einem zum "wollen" bringen, auch ein Grund. -- Normalerweise entscheidet man nicht wegen Freunden, aber bei Franz + Spanisch ist das in der 8. Klasse vielleicht nicht ganz zu vernachlässigen.

Trotzdem: nur gute Schüler schaffen auch weiterhin gute Noten mit viel Fleiß und Lernarbeit mit parallell Französisch. -- Spanisch läuft eigentlich relativ flüssig durch (klaro: Vokabeln + Grammatik muss man genauso lernen, aber sie sind für mich eingängiger und viel einfacher als das Schreibthema in Franz dazu).

Bei der Tochter kam übrigens ab 8 gar kein Franz zustande, weil es zu wenige waren. - da gabs die Wahl dann nicht, weil zu wenige. Bei uns wird auch Spanisch + Franz + NWT(Technik) +Latein in der 8 als Wahlfach angeboten. -- oft kommt Lat und Franz nicht zustande, weil alle anderen Spanisch + Technik nehmen.

Bearbeitet von tr357
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ja, sie ist sehr akribisch und fleißig, nur denke ich, dass sie mit Spanisch halt später einfach mehr anfangen kann. Und Freunde kommen und gehen, jeder schaut im Leben dann auf sich.

Bearbeitet von Siena
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"für später" --- das sagen andre von Französisch. (ich lebe in BW).

In den aller wenigstens Berufen wird später Franz oder Spanisch gebraucht als Zusatzsprache zu Englisch, also wegen "der Zukunft" würde ich sowas eher weniger entscheiden, ausser der Wunsch geht eh schon in eine Richtung, wo das relevant werden könnte. Ich würde entscheiden eher "was ist heute und wie kommt sie heute gut durch und was macht heute so Spaß, dass das lernen keine Qual ist"

- ist eh kein Business-Spanisch oder Business-Französisch und wenn man das später WIRKLICH braucht, muss man eh anders ran und die Sprache neu belegen.

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Meine Tochter lernt Englisch, Spanisch und Französisch.
Allerdings ist hier die Reihenfolge anders.
1. Fremdsprache ist immer Englisch, dann muss man wählen ob man in Klasse 6 Latein oder Französisch nimmt und in Klasse 8 gibt es dann u.a. eben die Möglichkeit des Sprachprofils - da hat mann dann eben Spanisch.
Spanisch ist evtl. näher an Latein - hat aber in vielen Bereichen auch sehr große Ähnlichkeit mit Französisch. Meiner Tochter passiert ab und an in Klassenarbeiten, dass sie beides "vermischt".
Rein subjektiv würde ich behaupten, dass Spanisch langfristig gesehen für die beruflilche Laufbahn mehr bringt.

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Französisch ist am Anfang schwerer, weil man erstmal verstehen muss, wie die Laute geschrieben werden und die Akzente gesetzt werden, wie die Aussprache ist. Hat man das einmal verstanden, ist es nicht mehr schwer. Wie lange das dauert ist sicher individuell bzw, hängt davon ab, ob man Kontakt auch außerhalb der Schule hat (vielleicht fährt sie mit der Freundin mal nach Frankreich?)
Spanisch ist am Anfang leichter: wird gesprochen wie geschrieben etc., aber die grammatikalischen Sachen dann kurze Zeit später sind schwer und ich hab selbst im Studium es als sehr schwer empfunden - viel schwerer als Französisch. Manche Regeln habe ich nie wirklich rational verstanden, sondern einfach nach jahrelanger Sprachanwendung irgendwie automatisiert.

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danke, interessanter Ansatz.

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Ich hatte Französisch LK und habe erst in der Uni freiwillig Spanisch gelernt. Spanisch ist definitiv einfacher, was die Rechtschreibung und Aussprache angeht. Mir fällt auch die Spanische Grammatik einfacher, da ich sie viel strukturierter gelernt habe. Spanisch ist bei uns Alltagssprache, daher spreche ich es heute auch besser. Wenn ich eine Empfehlung zwischen Französisch und Spanisch abgeben müsste, wäre es definitiv Spanisch. Hätte man mir damals die Wahl zwischen Französisch und Spanisch geben, ich hätte trotzdem Französisch gewählt.
Meine Tochter wächst mit Spanisch auf, wenn sie die Wahl hat, würde ich ihr die Entscheidung trotzdem komplett überlassen.

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Ich hatte in der Schule Französisch und habe an der Uni dann Spanisch gelernt.

Spanisch finde ich viel einfacher.

Die Schreibweise und Aussprache ist phonetisch (also so, wie es klingt). Im Französischen hast du ja tausend stumme Vokale etc.

Auch grammatikalisch und vom Redefluss fand ich Spanisch deutlich einfacher.

Es kommt natürlich auch immer auf den Lehrer an.

Ich hatte in der Schule leider kein Glück mit meinen Französischlehrern - an der Uni hatte ich native speaker des Spanischen als Dozenten.

Ich konnte nach einem halben Jahr Spanisch besser, als nach 3 Jahren Schulfranzösisch...
War an der Uni natürlich intensiver, aber trotzdem...

Aber lass deine Tochter entscheiden.

Sie soll aber nach Sprache, nicht nach Freunden entscheiden.

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Wenn man keine der Sprachen kann und keinen familiären Bezug hat, kann man aus meiner Sicht absolut nach Freunden entscheiden. Freunde, die einen persönlichen Bezug zur Sprache haben, sind vielleicht sogar ganz nützlich. Oder auch Eltern, die die eine Sprache schon können. Nach welchen Kriterien sollte die Tochter denn sonst entscheiden? Welche Sprache ihr besser "gefällt"? Wie soll sie das denn beurteilen, wenn sie keine der Sprachen kann?

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Man kann sich doch trotzdem informieren, auch wenn man die Sprache nicht spricht.

Man kann beurteilen, welche Sprache wo gesprochen wird, von wie vielen Sprechern, welche man potentiell eher nutzen würde...vielleicht sogar, welcher Klang / Aussprache einem besser liegt.

Natürlich kann man Freunde und Familie fragen, die Erfahrungen mit einer Sprache haben.
Aber nur Französisch zu nehmen, "weil Lisa Französisch nimmt" halte ich immer für problematisch.
Jedem liegt etwas anderes.
Jeder hat andere Interessen.

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Ich hatte als zweite Framdsprache Latein (fand ich ätzend und ich kann heute nichts mehr) und als 3. Französisch. Leider nur 2 Jahre. Ich fand die Sprache immer total schön, weshalb ich es gern gelernt habe und auch recht gut war.

Trotzdem würde ich meinem Kind empfehlen als 2. Fremdsprache (bei Schulwahl später) spanisch zu nehmen. In unserem Alltag, wenn auch nur Urlaube, spielt diese Sprache einfach eine größere Rolle als Französisch. Latein wäre bei mir eh raus.

Aber man kann es eben nur empfehlen. Dein Kind wird auch in Französisch klar kommen und das sicher auch ohne dich. Man kann das auch mit Freunden üben.

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Meine Tochter liebt Latein wie ich auch damals, hatte Abi in Latein und es ist auch ihr Lieblingsfach. Latein ist hier auch Pflicht in vielen Schulen mit sprachlichem Zweig. Sie übt eher mit mir, da die Freunde verteilt wohnen aber ich sehe es ähnlich, spanisch wird häufiger gesprochen und bringt mehr.

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Aber gehört das nicht auch zur Entwicklung sich andere Hilfen zu suchen, wenn Mama mal nicht weiter kann?

Meiner Meinung nach ist es völlig egal welche Sprache sie wählt und ich würde in diesem Fall auch nach Freunden entscheiden lassen. Wenn sie nicht gerade einen Berufswunsch hat, wo spanisch wichtig werden kann, ist die 3. Fremdsprache doch überhaupt nicht wichtig für die Zukunft.

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Ich hatte Spanisch und Französisch in der Schule und ich persönlich würde immer Spanisch wählen. Das hängt aber einzig mit meiner persönlichen Lebenswelt zusammen. Wir fahren nie nach Frankreich und ich kann die Sprache trotz Leistungskurs kaum noch. Nach Spanien wiederum fahren wir fast jedes Jahr. Das spreche ich besser und finde es für mich viel lebensnaher.