Wie oft darf man sich in der Schule melden?

Hallo,

eine Lehrerin meiner Tochter möchte nicht, dass sich die Kinder im Unterricht, zu oft melden, auch wenn sie es wissen.

Tja, das hatte ich in meiner Schullaufbahn noch nie. Maximal den Satz "Ich weiß, dass du es weißt, daher kommst du nicht dran".

Kennt ihr solche Einstellungen? Was ist zu häufiges Melden?

Frage an die Lehrer: Was soll damit bezweckt werden? Dass sich die Kinder gar nicht mehr melden? Aufrufen tut ja der Lehrer.

Ich bin gerade mit dieser Haltung etwas überfordert.

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Krass. Wenn dein kind zb glaubt, es dürfte sich nur zweimal pro Stunde melden, und es "verbraucht" das in den ersten fünf Minuten, heisst es am Ende, es träumt die halbe Zeit oder seine Aufmerksamkeit und Konzentration lässt schnell nach.

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In welchem Kontext wurde das denn gesagt?

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Während des Elternabends

In etwa

Sie mag es nicht, wenn sich die Kinder zu oft melden


Mein Mann war auf dem Elternabend, daher kann ich nur sagen, was ich erzählt bekommen habe

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"Mein Mann war auf dem Elternabend, daher kann ich nur sagen, was ich erzählt bekommen habe"

Darüber musste ich gerade schmunzeln. Das hätte bei uns auch so laufen können. 😄

Weißt du, was ich an deiner Stelle machen würde? Ich würde einmal in die Eltern-WhatsApp-Gruppe fragen, wer hier Aufschluss geben kann. 😉

Also als Lehrerin kann ich dir sagen, dass ich mich über Wortmeldungen im Rahmen einer Diskussion freue. Wenn es zu weitschweifig wird, lenke ich behutsam wieder zum Thema zurück. Es gibt auch Unterrichtsphasen, in denen Diskussionen gerade nicht passen. Dann kann man die SuS bitten, ihre Beiträge vorübergehend zurückzustellen. Wenn eine Frage gestellt wird, sollen sie sich natürlich melden. Sonst bräuchte ich ja nicht zu fragen.

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Naja, es gibt auch so Dauermelder:innen, am Besten mit Schnipsen und einem laut gemurmelten "hierhierhier", die hab ich tatsächlich auch weniger drangenommen ...

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Lag das Problem am Melden oder am Schnippsen.

Wenn es am Schnippsen liegt, dann verstehe ich das vollkommen.

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Mich wundert, dass dich das wundert. Das war schon so als ich in die Schule ging. Und ich hab mich da auch nicht gewundert, mir war klar, dass man den Anderen auch eine Chance geben soll, also hab ich mich zwischendurch zurückgehalten. Was soll die Lehrerin denn sonst machen? Von manchen nie eine Antwort bekommen?

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Die Chance kann man doch wunderbar geben, indem man die schwächeren SuS dann aufruft. Nach meiner Erfahrung trauen sich gerade mündlich Schwächere eher, wenn sich viele melden. Vor allem wäre der Wunsch dann ja nicht an alle, sondern einzelne mündlich starke SuS herangetragen worden.

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Sicher, aber das ist nicht ganz das Gleiche. Ich bin selbst auch Lehrerin und ich hab in einer Sprachgruppe einen Muttersprachler, der natürlich alles kann. Ich muss ihm auch manchmal sagen: Nicht du, ich will wissen, ob es die Anderen auch können! Hab auch schon mal mit ihm geredet, gecheckt, ob er es auch nicht übel nimmt. Aber er sagt jedenfalls, es ist okay. Die Kids sind so 13/14. Natürlich wäre es mir noch lieber, wenn er das etwas selbst regulieren würde und sich nicht bei einfachen Fragen melden würde.

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Ich gehe nicht davon aus, dass sich die Kinder nicht nicht melden sollen, wenn sie die richtige Antwort wissen bzw. um anderen Kindern eine Chance zu geben. Ich glaube, so weit denken Kinder nicht und können das über die Dauer der Stunden nicht einschätzen.

Ich denke, es geht darum, dass es einfach Dauermelder gibt, die in den unpassendsten Situation fragen, ob sie den dicken oder dünnen Bleistift nehmen sollen oder ob das blau - blau genug ist (jeweils total unwichtig oder vorher lange erklärt). Oder die Aussagen-Kinder, die ständig eine Antwort im Kopf haben und dir vom letzten Mittagessen erzählen, obwohl du die Gruppe gefragt hast, ob es Fichte oder Kiefer ist.
Oder sich einfach melden, um sich zu melden und dann zu sagen: Ups, vergessen.
Oder die Schnippser, die theatralisch stöhnend die Hand auf den Tisch fallen lassen, wenn sie ausnahmsweise mal nicht drankommen, weil 10 Kinder sich gemeldet hatten und es nur ein Ergebnis gab.

Da musste ich auch schon Melde-Verbote aussprechen.
So pauschal im EA würde ich das wohl nicht ankündigen aber gut, wer weiß wie viele "Melder" es in der Klasse gibt.
Ich habe auch regelmäßig Eltern, die sich beschweren, weil ihr Kind "NIE" drankommt. Klar, häufiger als einmal kommt man selten dran, wenn es nicht gerade eine gesprächslastige Stunde ist.

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Nee kenne ich nicht, weiß auch nicht, was die Intention der Lehrerin sein soll. Wenn Fritz sich immer meldet und Erna kaum, ja dann nehme ich eben Erna dran, wenn sie sich meldet und den Fritz nicht. Soll DAS jetzt auch noch auf die SUS abgewälzt werden?

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Vielleicht ist das so ein typisches Männermissverständnis. Ich möchte aus genau den Gründen nicht das mein Mann dorthin geht.
Er versteht entweder gar nix oder nur die Hälfte und die dann noch falsch oder unvollständig.
Ich muss immer andere Mütter im Nachhinein fragen was denn besprochen wurde und was es jetzt mit Xy auf sich hat. Dann kann ich auch gleich selber gehen. Für mich könnte die Aussage von deinem Mann auch von meinem gekommen sein. Das sind so Momente wo ich denke „im Leben wurde das so nicht gesagt“. Also mein Tipp, frage die Lehrerin oder andere Eltern erstmal ob das überhaupt so gesagt wurde und wenn ja lasse es dir erklären.
Aber ich wette dein Mann hat was aus dem Kontext gerissen, falsch verstanden etc.

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Oh ja, kenn ich auch.

Ich konnte nur 2x nicht, bzw. war auf dem "mir wichtigeren Elternabend". Und hatte schon vorher jemand gebeten, Hand-on usw. mitzubringen, falls verteilt werden, und mich danach per WA zu informieren.

Mein ex hätte auch nur einen Stuhl warm gehalten.

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Hey!

Ich kann es auch nicht ganz nachvollziehen. Frag mal andere Mutter, was sie verstanden haben.
Eigentlich macht eine gute Beteiligung eine schöne Atmosphäre aus und sorgt auch dafür, dass sich Gespräche entwickeln. So ein "Maulkorb" ist ja eher hemmend.

Liebe Grüße
Schoko

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Für mich ist das völlig logisch und etwas, was ich bereits in der ersten Klasse von selbst begriffen habe. Anfangs war ja die Anweisung, man soll sich melden, wenn man zum Beispiel die Antwort auf eine Frage weiß. Nun, ich wusste die Antwort jedes einzelne Mal. Und zwei andere Kinder auch. Und wenn wir uns immer sofort gemeldet haben, dann dachten sich die Mitschüler, denen es nicht so leicht gefallen ist "X, y und z können das eh besser beantworten" und haben sich nicht mehr gemeldet. Wenn sich aber nicht sofort jemand gemeldet hat, dann hat sich vielleicht ein unsicherer Schüler gedacht "Oh ich hab wohl als einziger eine Idee, dann könnte ich die ja sagen, besser als nichts."

Ich habe mich in meiner gesamten Schullaufbahn nur noch gemeldet, wenn ich nach kurzer Wartezeit den Eindruck hatte, dass niemand anders sich melden möchte. Oder natürlich wenn ich selbst eine Frage hatte.

Was genau "zu oft melden" definiert, kann ich dir nicht sagen, das ist eher ein Bauchgefühl. Man merkt es aber daran, wenn man weiß "ich werde diesmal eh nicht dran genommen". Im Verlauf des Unterrichts werden nämlich unterschiedlich schwere Fragen gestellt und bei den leichteren Fragen werden immer Schüler drangenommen, die bei den schweren Fragen eh nicht antworten können. Da braucht man sich nicht zu melden, sondern sollte auf die Fragen für das eigene Schwierigkeitslevel warten.