6 Jähriger ständig unzufrieden

Vor kurzem wurde unser Sohn 6 Jahre alt.
Seit einer Weile ist es wirklich sehr unzufrieden.
Am Liebsten wäre er nur vor dem Fernseher oder bei seinem besten Freund.
Ist wirklich alles schön und Gut, aber es kann doch nicht sein, dass egal was wir planen, einfach alles doof ist?
Ich dachte, das kommt erst im Teenageralter?
Wir machen am Wochenende gerne mal Ausflüge.
Seit neuem ist alles blöd.
Wir könnten mit ihm in einem Freizeitpark gehen, auch da gibt es am Ende des Tages etwas zu nörgeln.
Wenn man es mit ihm anschaut, das Gespräch sucht, muss er wirklich überlegen und nach reiflicher Überlegung, sind einfach alle anderen Schuld.
Tatsächlich kommen Antworten wie: Weil mein Bruder mich da angeguckt hat.
Oder weil Papa sich da kurz beim Autofahren konzentrieren musste.
Ich habe heute im falschen Moment in das Eis gebissen.
Also wirklich Kleinigkeiten.
Ich habe mir wirklich schon überlegt, ob er einfach zu verwöhnt ist?
Aktuell geht er täglich am Vormittag in den Kindergarten, am Nachmittag haben wir Frei.
Mal sind wir zu Hause und machen etwas, zB im Pool planschen, Eis essen usw.
An anderen Tagen gehen wir mal weg, machen was mit Freunden.
Ich meine, er hat es ja wirklich gut?
Wenn er Pausen braucht, bekommt er die.
Fernseher und Co ist bei uns in einem gewissen Mass auch in Ordnung.

Wir sind mit unserem Latein am Ende.
Geht es hier anderen Eltern genauso?

Bearbeitet von Tandemchen
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Irgendeinen Grund hat es, wenn ein Mensch ständig unzufrieden ist, selbst wenn er „alles hat“.
Möglicherweise bedrückt ihn etwas. Ich meine er ist jetzt schon 7 und immernoch im Kindergarten, möglicherweise ist dort einfach unterfordert mittlerweile.

Bekommt er denn genug Futter für seinen Verstand?

Im Pool planschen usw. ist alles toll, aber ich denke er braucht im Moment etwas anderes. Möglicherweise eine Sportart. Oder ein Hobby, vielleicht Werkeln?

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beschäftigung ist genug vorhanden.
Würde ich alles aufzählen, würde es den Rahmen des Textes sprengen.

Er ist im schwimmverein, Futter für seinen Verstand ist auch genug vorhanden.
Desweiteren haben wir noch kleinere Kinder, da kann nicht jeder Tag so funktionieren wie er es gerne hätte.
Aber es wird immer etwas mit ihm gemacht.

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Ok, dann weiß ich auch leider nicht weiter… Emotional kommt er auch nicht zu kurz?

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Das ist bei uns gerade ganz genauso 🙈
Es kommen große Veränderungen auf uns zu. Ich bin schwanger und im Sept. wird sie eingeschult. Trotz allem Verständnis geht mir gerade oft die Kraft aus. Sie ist nur am nörgeln, motzen und meckern und das wegen allem und jedem. Zusätzlich scheinen die Ohren defekt zu sein (sie hört gut). Sie stellt eine Frage und bekommt eine Antwort. Zwei sec später wird die Frage laut und motzend wiederholt.

Ich hoffe jetzt einfach, dass meine Kraft mehr Ausdauer hat als diese Phase 🙈

P. S. Sie ist 6,5J.

Bearbeitet von beerle
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Hier ist es ähnlich. Ich bin der Meinung, die Kids sind (innerlich) wegen der Einschulung angespannt. Meine Große war in der Zeit auch wahnsinnig fordernd, schlief miserabel. Mit der Einschulung war der Spuk vorbei. Der Kleine entwickelt gerade (wieder) Ticks, an denen man stark die Unruhe/Anspannung sieht. Unzufrieden ist er auch ständig.
Was wir versuchen: Ruhephasen zum Runterkommen, möglichst gleichen Tagesablauf.
Vielleicht möchte dein Kind mehr mitbestimmen oder nicht so oft "überrascht" werden (auch schöne Überraschungen überfordern mal)? Vielleicht helfen 2 oder 3 feste Tage in der Woche, wo nachmittags nichts geplant wird, damit man in Ruhe spielen kann?

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Kann ich mich noch gut dran erinnern. - Beide Kids waren in der Kindergartenzeit "gegen Ende" ähnlich.
Es wurde einfach Zeit für neue Herausforderungen und Auslastung (Schule).
Das hab ich auch schon von vielen Bekannten so gehört... der Satz aus unterschiedlichen Gründen "es wird endlich Zeit für Schule" fiel auch da sehr oft.
Irgendwann kommt auch einfach die Zeit, wo die Spiele und Tätigkeiten oder Ausflugsziele von "bisher" (Spielarten oder Spielplatz u.ä.) einfach "Baby" sind und sie sich erst einmal neu finden müssen.

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Hallo

könnte es sein, dass er mehr Hobbies und Abwechslung braucht?
Wir haben so einen 6jährigen, der erst nach einem Tag im Fussballverein und danach noch stundenlang im Wald mit den Pfadfindern glücklich ist.
Dazu kommt noch Chor und Geräteturnen. Austoben in gleichaltrigen Gruppen ist wichtig, mein Sohn ist auch super unzufrieden, wenn er an mir und dem Kleineren hängen muss.
Mein Sohn dürstet nach Freundschaften und der Auseinandersetzung mit seinen Freund*innen. Da kann ich lahme alte Muhme nicht mehr mithalten. :)

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Kommt er dieses Jahr noch zur Schule?

Also, ja ich kenne genau das, was du beschreibst. Und unsere Tochter ist eigentlich ein unsagbar kooperatives, entspanntes Kind....aber direkt vor der Einschulung lagen sogar bei ihr die Nerven komplett blank.

Alles doof, selbst atmen und essen....wirklich ALLES doof....außer abhängen und der beste Kumpel. Dem ging es genauso....win win für uns Eltern....wir haben die Kinder abwechselnd mitgenommen, dann ging es auch unterwegs.

Naja, und meine Tochter ist Einzelkind, wir konnten dann schon viel Kuscheln (sie war extrem nähebedürftig) udn haben auch öfter nix gemacht. Ich brauche nicht in den Freizeitpark. Sind mehrere Kinder vorhanden, dann kann man wirklich überlegen, ob er dann lieber zum Freund möchte.

Vorbei war es schon vor den ersten Herbstferien.....hier war es wirklich die Einschulung, die über allem massiv schwebte....auch wenn sie sich total darauf freute.

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Erinnerst du dich an die Unzufriedenheit, wenn jeweils ein neuer Programmpunkt anstand? Krabbeln, Laufen, klettern...

Dann waren sie auch oft so nölig und ungnädig. Eigentlich auch verständlich: Kinder wachsen - außen und innen und vor jeder neuen Herausforderung ist die Unsicherheit groß - weil man auch scheitern kann. Aber ohne Herausforderungen ist das Leben fad und öd, ein lauwarmer Brei ohne Möglichkeiten, sich zu entwickeln.

Also hohe Zeit für ein neues Abenteuer: Schule. Bis dahin kannst du überlegen, welche "schwierigen" Aufgaben ihr ihm übertragen könntet - ist für's Selbstbewusstsein beim Schulstart sehr hilfreich. Selbständig einkaufen gehen? Auf's Wechselgeld achten? Werkeln mit richtigem, "gefährlichem" Werkzeug wie Säge und Hammer? Ein Gericht selbständig zubereiten?
Es darf nicht zu einfach sein, sonst fühlt er sich manipuliert und veräppelt - also kein weiteres Beschäftigungsprogramm, sondern ehrliche Arbeit, die dir vielleicht zu schwer für ihn vorkommt. Alles andere zählt nicht.
Es ist ziemlich erstaunlich wie gut das funktioniert.