musikalische Früherziehung - etwas lang

Hallo,

ist hier jemand vielleicht aus dem Bereich und kennt sich aus? Wäre total nett, wenn mir jemand weiterhelfen kann:

Also, ich bedaure es selber wirklich sehr, in meiner Kindheit keine Gelegenheit gehabt zu haben, ein Instrument zu lernen. Fehlt mir als Lebensbereich vollkommen. Meiner Maus (noch keine 3) möchte ich zumindest die Möglichkeit geben und wenigstens eine musikalische "Grundbildung". Und falls sie doch Spaß dran und Talent hätte, würde ich das gern fördern wollen und nicht verschütt gehen lassen. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Ein bisschen Spaß beim Blockflöten reicht mir, es geht jetzt nicht um den neuen Mozart.

Jetzt gibt es hier natürlich zig Angebote für musikalische Früherziehung, überall Werbung, am Besten sollte man im Säuglingsalter einsteigen. Vielleicht sind wir eh schon zu spät?#gruebel

Das habe ich nicht gemacht, weil ich ein Kleinkind mit 2 Terminen in der Woche (Sport und Spielgruppen) ausreichend versorgt fand. Und ich persönlich die Angebote für die ganz Kleine ehrlichgesagt auch nicht besonders ansprechend und nicht unbedingt "notwenig". (Singen und mal Rasseln,.. machen wir ja zuhause und in den Gruppen auch). Irgendwie habe ich aber doch schon ein schlechtes Gewissen.

Jetzt im Kindergarten gibt es auch gar keine Angebote in der Richtung, leider. Und mit den 30 h Kindergarten ist sie auch ziemlich ausgelastet.

Also meine Fragen: Wie steige ich am besten ein? Welche Altersgrenzen sollte man beachten? Nach was für Schlagwörtern kann ich suchen? Reicht mit 4-5Jahren noch oder ist dann, wie bei mir, alles Musische rettungslos verloren?

Über hilfreiche Antworten freue ich mich sehr!

LG

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Hallo.

Die "klassische" Musikalische Früherziehung, die meistens über die städtischen Musikschulen angeboten wird, ist es Konzept, das über 2 Jahre geht und die man üblicherweise die 2 Jahre VOR der Schule macht ...

... mit Eintritt in die Schule kann man dann mit einem Instrument beginnen ... meines Erachtens ein gutes Alter ... wenn die Kinder jünger sind, muss man als Eltern sehr nah dran sein, um beim Üben zu helfen und auch um anzutreiben (es gibt natürlich auch jüngere Ausnahmen, aber meine Erfahrung mit verschiedenen Kindern ist so wie geschildert).

Inhalte der musikalischen Früherziehung sind z. B. Rhythmik, Singen, Arbeiten mit Klang- und Orff-Instrumenten und das berühmt-berüchtigte Glockenspiel (zum Glück heutzutage meistens ein Alt-Glockenspiel und nicht mehr Sopran wie zu meiner Zeit).
Wovon man sich verabschieden muss (und was ich gehofft hatte) ist, dass die Kinder nach 2 Jahren Noten lesen und schreiben können. Zu meiner Zeit (in den 70ern) war das bei der Musikalischen Früherziehung Usus ... heute geht man spielerischer an die Sache ran, wie bei so vielem, und dadurch wird natürlich auch weniger gelernt.

Im Anschluss muss es übrigens nicht mehr zwingend die Blockflöte sein. Das hat man zu meiner Zeit in der Tat so gemacht ... nach der Musikalischen Früherziehung kam die C-Flöte, dann die F-Flöte und dann das richtige Instrument, in meinem Fall Klavier, später noch Klarinette.

Heute lernt ein Kind nur dann die Blockflöte, wenn es sich diese als sein Instrument aussucht ... ansonsten kann es mit Eintritt in die Schule gleich ein Instrument nach Wahl lernen.

LG

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Hallo,

danke für deine Antwort. Kann man also erst mit Schuleintritt mit dem Instrument anfangen oder "muss" man die 2 Jahre vorher Musikschule belegen?

Mit Glockenspiel meinst du ein Xylophon?

LG

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Hallo.

Man kann natürlich auch ohne die musikalische Früherziehung ein Instrument beginnen ... ich persönlich finde es allerdings sehr sinnvoll, wenn vorher ein gewisses Musik- und Rhythmik-Verständnis geweckt wird ... und das Kind spielerisch lernt, wie Musik "funktioniert" ...

... Du kannst natürlich auch einen Vierjährigen gleich ein Instrument lernen lassen, aber das ist sowohl für das Kind (es sein denn, es hat ein großes Talent) und für Dich mühsam ... Du musst dann immer dabei sein, viel helfen und antreiben ...

... mit Schuleintritt machen die Kinder einen großen Sprung in der Entwicklung ... sie werden selbstständiger und verständiger ... und vor allem lernen sie lesen ... das sollte man können, wenn man ein Instrument lernt, da in den Lehr- und Notenbüchern nicht nur Noten stehen, sondern zum Lernen eines Instrumentes einfach mehr gehört, als nur spielen ... z. B. auch Noten schreiben ... das ist für KiGa-Kinder von der Motorik her wirklich noch schwer, zumal auch die Notenlinien klein sind ... selbst wenn sie kindgerecht angepasst sind, ist es noch einmal etwas ganz anderes als wenn ein KiGa-Kind seinen Namen mit Wachsmalstiften auf ein Blankopapier malt.

LG

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Hallo,

unsere Tochter war mit 4 in der Musikalischen Früherziehung einer privaten Musikschule. Aber gelernt hat sie da nicht wirklich etwas. Sie fand es auch stinklangweilig. Wir haben sie nach ca. 6 Monaten wieder abgemeldet.
Sie hat dann gar nichts mit Musik gemacht bis sie mit 8, in der 2. Klasse, mit Gitarre begonnen hat. Das macht sie jetzt seit ca. 4 Monaten, hat Spaß und kommt auch gut voran.
Die Noten lernt sie parallel zum Instrument, bzw. der Musikunterricht der Grundschule beinhaltet bei uns auch Noten lernen.

Unser Sohn (5) war mit 4 und 5 in einem zweijährigen Kurs Musikalische Früherziehung der Städtischen Musikschule. So viel, wie bei mir früher gemacht wurde, haben die Kinder da zwar auch nicht gelernt, aber immerhin mehr als in dieser privaten Musikschule. Wir haben damals sogar Glockenspiel gelernt.
Wir hatten jetzt überlegt, unseren Sohn zur Blockflöte anzumelden - nur hat er sich am Tag der Offenen Tür der Musikschule in ein Waldhorn verliebt und seitdem kommt kein anderes Instrument mehr für ihn infrage. #schwitz
Blöderweise darf man Waldhorn in der Musikschule aber erst mit 8 lernen. Wir suchen zur Zeit nach einem privaten Lehrer. Wenn das nichts wird, warten wir eben ab, ob er sich doch noch für ein anderes Instrument entscheidet, oder ob er mit 8 mit Waldhorn anfängt.

Ich glaube, ich würde an Deiner Stelle mit Deiner Tochter noch warten. Es gibt zwar Angebote für so kleine Kinder, aber außer eventuell Spaß bringen die nicht wirklich etwas. Ich würde mir mal Musikalische Früherziehung irgendwo anschauen, wenn sie 4 ist.

Wenn es nur darum geht, dass die Kinder Freude an der Musik und einem Instrument haben sollen, reicht es, wenn man im Grundschulalter mit etwas anfängt. Das muss auch nicht mehr zwingend Blockflöte sein. Musikalische Früherziehung ab 4 oder 5 kann den Einstieg vereinfachen, wenn sie gut gemacht ist.

LG

Heike

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Hm, das kann ja durchaus einen Grund haben, dass die Musikschule sagt, erst mit 8. Zum einen ist Waldhorn ein wunderschönes, aber nicht unbedingt leichtes Instrument und zum anderen sollte man bei Blechblasinstrumenten durchaus warten, bis zumindest der Zahnwechsel der vorderen Zähne durch ist!

Ich durfte mit meinem Wunschinstrument auch erst in der 2. Klasse beginnen und habe zur "Überbrückung" Blockflöte gelernt.

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Wir spielen beide Eltern einen Instrument und kommen aus musikalischen Familien. Uns war daher wichtig bzw. ist wichtig, dass unser Kind frühzeitig in Kontakt mit Musik kommt und zwar mehr als nur zu Hause. Kindergarten kann man leider vergessen, da wird wenn überhaupt nur etwas gesunden/geschrien.

Wir gingen zur Musikalische Früherziehung Mama-Kind etwa 1.5 Jahre lang, danach haben wir aufgehört, weil sich die Gruppe auseinander gelöst hat. Nun mit 4.5 wird unser Sohn die Musikalische Früherziehung der Städtische Musikschule München anfangen. Das geht 2 Jahre lang und danach kann das Kind einen Instrument dort lernen. Ohne diesen Kurs bekommt man in München sogut wie unmöglich einen Platz später fürs Instrument. Wir sind froh, dass wir den Platz bekommen haben, zum Teil wahrscheinlich, weil wir unser Kind 1.5 Jahre in voraus, dank des Tipps lokaler Mütter, angemeldet haben.

Mein Tipp für dich? Viel singen zu Hause!! Musik fängt zu Hause an und mit den Kindern singen macht Spaß! Ich singe viel mit meinem Kind, es finden sich ständig Gelegenheiten dazu. Ansonsten kannst du natürlich euch/das Kind (je nach Alter) in einen Musikkurs anmelden. Oft kann man kostenlos schnuppern. Erkündigt dich in eurer lokalen städtischen Musiksschule. Die sind meistens günstiger als private Anbieter und haben hervorragend ausgebildete Lehrer, zudem hat man oft highlights, wie z.B. in den großen Gasteig in München auf der Bühne zu stehen, das bietet sonst keine andere Schule ;-) und so ist es ja in den meisten anderen Städten auch.

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Mit meinen Kindern habe ich Musikgarten gemacht. Das geht, wenn man will, durchgehend vom Babyalter bis zur Klangstraße (Vorstufe zum Instrument lernen), bis 3 Jahre mit Eltern, danach ohne.

Ich habe mit den beiden Großen Babymusikgarten gemacht von 6 -12 Monate, danach war ich wieder arbeiten und konnte nicht mehr, weil die Kurse am Vormittag waren. Beide sind dann mit 3 in den Musikgarten II gegangen, ohne Eltern für 2 Jahre (bzw mein Sohn bisher ein Jahr, er ist nun 4 und will auch nach den Ferien weiter machen).
Ab 5 war die Große dann ein Jahr in der Klangstraße, dort lernen sie auch Noten usw.

Ich fand es super, auch als Vorbereitung für ein Instrument (in der Schule wird jetzt Flüte angeboten).

Ich denke aber auch, dass es nicht nötig ist, immer alles durchgehend mitzumachen...es gab auch einige Kinder, die erst zu Klangstraße eingestiegen sind, hat auch gut geklappt. Kommt eher auf das Interesse des Kindes an :-)

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Hallo,

ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich antworte mal, weil ich Musikerin bin und viel mit Kindern arbeite - ich bin Chorleiterin.

Es gibt kein "Muß" - ein Kind kann auch Ende der Grundschulzeit anfangen, ein Instrument zu lernen und spielt evt. einige Jahre später im Schulorchester. Sogar Erwachsene lernen oft noch erfolgreich ein Instrument für den Privatgebrauch.

In der Musik ist nie Hopfen und Malz verloren und alles zu spät - man kann natürlich Gelegenheiten verpassen, aber nicht im Kindergarten! !
Wer z.b. erst mit 14 ein Instrument lernt, wird wohl - auch bei großer Begabung - eher nicht Musik studieren.

Wer mit 12 Jahren anfängt, kommt nicht mehr unbedingt ins Schulorchester (kommt aber auch aufs Instrument an).

Es ist oft sinnvoll, den Unterricht auf einem Instrument an die Schulzeiten zu koppeln: denn auch für das Instrument braucht man eine gewisse Disziplin - man muss regelmäßig, am besten täglich üben. (Daher ist es im Umkehrschluß auch sinnvoll, in den Ferien mit dem Instrument Pause zu machen; es sei denn, das Kind möchte gerne üben oder einfach auf dem Instrument klimpern, klar.)

Trotzdem kann man natürlich schon im Kindergarten anfangen, ein Instrument zu lernen. Manche fangen z.B. mit 5 Jahren an, damit nicht ganz so viel Neues (Hausaufgaben+Üben) gleichzeitig anfängt. Andere Beginnen aus demselben Grund erst mit 7. Und wieder andere meinen, lieber nur eine Umstellung und fangen mit Beginn der Schulzeit an.

Aber Musik machen ist ja nicht nur Instrumentalspiel!!

Singen z.b. fördert nachgewiesenermaßen die Konzentrationsfähigkeit, macht Spaß, unterstützt die Sprachentwicklung positiv, stärkt das Gemeinschaftsgefühl usw.

Musikalische Früherziehung u.ä.:

Neben dem heeren Ziel, Musikalität bei den Kindern zu wecken, zu entdecken und zu fördern, möchte heutzutage natürlich jeder die Kinder möglichst früh an sein Angebot binden.

Ich nehme in meine Kinderchöre z.b. Kinder ab 4 Jahren auf - einfach, weil die Eltern in dieser Zeit nach Angeboten suchen. Die Kinder bleiben dann oft auch viele Jahre dabei und ich freue mich - sie sind aber nicht unbedingt besser als Kinder, die erst mit 7 oder 8 Jahren in den Chor kommen.

Die Kleinen haben viel Spaß im Chor, aber auftreten kann ich mit den Älteren besser, weil die Stimmen schon viel weiter entwickelt sind. Oft bleiben die Kinder auch länger bei der Stange, wenn sie später anfangen.

Gut an vielen Angeboten im Kindergartenalter ist auch, daß den Kindern verschiedene Instrumente vorgestellt werden. (Das machen wir im Chor nicht) Das macht die Entscheidung für ein bestimmtes Instrument leichter, und diese Entscheidung ist immens wichtig für die Motivation! Hier zählt ganz ganz viel das Interesse des Kindes am Instrument.

Generell finde ich es wichtig, gerade bei den Kleinen auf die Qualität des Angebotes zu achten. Man kann z.B. den Leiter der Veranstaltung fragen, ob er/sie Musik studiert hat - an Musikschulen sollte das eigentlich immer der Fall sein - oder "nur" eine Ausbildung gemacht hat (sogar das ist nicht immer selbstverständlich).

Wichtig ist auch, im Kopf zu haben, was man will: Will man "da rein rutschen", also schon mal in verschiedene Instrumente reinschnuppern und im Anschluss an die Kindergartenkurse womöglich ein Instrument lernen, evt sogar beraten werden, welches und eins ausleihen können? Dann sind die staatlichen Musikschulen sicher eine gute Wahl.

Die Musikschulen werden, wenn es keine privaten Schulen sind, staatlich gefördert, wenn auch nicht mehr so viel wie vor einigen Jahren. Dadurch haben die Lehrer dort einigermaßen faire Arbeitsbedingungen.

Oder will man einfach, dass das Kind in irgendeiner Form Musik selber macht, z.B. singt, und sich mit Instrumenten und dem dazugehörigen Üben noch Zeit lassen? Dann evt ein Kinderchor (gerade hier tummeln sich viele Laien - ruhig nach der Ausbildung des Chorleiters fragen! ) Kinderchöre gibt es auch manchmal an Musikschulen, oft auch an Kirchen, gerade an großen Stadtkirchen. Man muss auch meist kein Kirchenmitglied sein, um sein Kind dort anzumelden. Auch freie Chororganisationen gibt es - wenn es Chorgruppen für verschiedene Altersgruppen gibt ist das bei Chören auch ein Qualitätsmerkmal - größere Organisationen haben selten die begeisterte Mama die soooo gerne mit Kindern singt, sondern eher qualifizierte Chorleiter.
Die sog. Musikgärten sind tatsächlich nur für Kleine: pädagogisch meist sehr liebevoll gemacht, wie qualitativ das Angebot inhaltlich ist, ist unterschiedlich. ("Musikgarten" ist ein geschützter Begriff - die Organisation dahinter bildet ihre Lehrer selber aus und verdient an der Ausbildung derer, die sich anschließend "Musikgarten-Lehrer" nennen dürfen.)

Ich hoffe, ich habe jetzt eher Licht auf den Dschungel geworfen und nicht alles noch komplizierter gemacht ;-)

Laßt euch einfach Zeit - Musik ist ein tolles Hobby, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Und wenn dich ein Angebot interessiert, dann geh hin, schau es dir an und frag die Leute ein Loch in den Bauch!

Viel Glück bei der Suche!

Steffi

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es beruhigt mich ja schon, dass ich nicht mit dem Säuglingsalter alles verpasst habe. #schein

Mein Problem ist, das wir zuhause völlig unmusikalisch sind. Ich singe gerne und viel mit der Maus, aber ehrlich besehen wird das wohl eher musikalische Aberziehung sein. #schwitz

Und ich finde sie mit ihren noch 2 Jahren zeitlich echt ausgelastet. Nur weil ich Ambitionen habe möchte ich sie und mich nicht nur stressen. Es soll ja in erster Linie Spaß machen und als Bereicherung empfunden werden.

Du meinst also, es reicht für uns, wenn ich mit 4-5 nochmal nach Angeboten schaue?

Lieben Dank und viele Grüße

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Hallo,

natürlich reicht es mit 5 Jahren! Es reicht auch noch in der Grundschule.

Die spannende Frage ist eher, ob ihr da mehr Zeit habt - es werden im Lauf der Zeit ja nicht weniger Termine und Angebote ;-)

Aber irgendwann muß man dann eben Prioritäten setzen - im Moment verpasst ihr da nix.

Übrigens kann man Musikalität nur mit einer einzigen Methode aberziehen: indem man es selbst gar nicht macht...DEIN Singen ist total wichtig für dein Kind. Aber auch, dass es merkt, dass du selbst Freude daran hast.
Kinder kriegen ganz schnell spitz, wenn immer nur im Kindergarten gesungen wird und evt noch beim Kinderturnen. Das ist ja speziell für Kinder. Wenn die Eltern nicht singen ist für das Kind klar: Große singen nicht. Und welches Kind will nicht gerne groß sein?

LG, Steffi

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Hallo,
ich kann Dir mal von unseren Erfahrungen berichten:
Unser Großer, jetzt 11, hat im Kindergarten mit einer Art musikalischen Früherziehung begonnen. Da kam einmal in der Woche eine Dame von der Musikschule und hat mit den Kindern gearbeitet. Das war eine freiwillige Sache, ging nur über Anmeldung und wurde mit der Musikschule abgerechnet. Das ganze ging über zwei Jahre und war nicht wirklich effektiv. Während dieser Zeit hat mein Sohn dann mit 5,5 Jahren angefangen, Blockflöte zu spielen (beim örtlichen Musikverein). Das hat er 1,5 Jahre lang gemacht, nach einem halben Jahr Blockflöte hatte er mehr gelernt als in den bis dahin 1,5 Jahren musikalische Früherziehung. Mit 7 hat er angefangen, Trompete zu spielen (auch beim Musikverein). Es war natürlich jetzt bei der Trompete recht einfach zu beginnen, da er einen ganz großen Teil der Noten und Notenwerte schon kannte.

Unser Kleiner, 6, hat vor ein paar Wochen angefangen, Tenorhorn zu lernen, auch beim Musikverein. Er hatte bis dahin nichts mit Musik zu tun, die Früherziehung wurde im KiGa nicht mehr angeboten, die Musikschule selbst war mit zu weit entfernt und zu Blockflöte hatte er keine Lust, er wollte "was Richtiges" lernen so seine Worte. Die Gelegenheit ergab sich jetzt so und er lernt im Moment sehr schnell, kennt schon einen Teil der Noten und Notenwerte, nur mit der Luft hapert es noch...aber das macht die Übung.

Hier ist es oftmals so, dass die Kinder im Grundschulalter anfangen, ein Instrument zu lernen, sehr häufig beim Musikverein. Das ist eigentlich das ideale Alter und vor allem haben die Kinder da auch noch mehr Zeit zum üben als wenn sie erst anfangen, wenn sie auf der weiterführenden Schule sind. Definitv ist es mit 3 Jahren noch nicht zu spät, um anzufangen. Ich würde sagen, Deine Tochter hat dahingehend noch viel Zeit.

Aber Du kannst Dich ja mal erkundigen, ob es bei Euch auch Vereine gibt, die eine Art Früherziehung oder direkt Blockflötenunterricht anbieten. Die Vereine, zumindest bei uns, haben geschulte Lehrer (die zum größten Teil auch Musik studiert haben) und sind wesentlich günstiger als der gleiche Unterricht bei einer Musikschule. Beim Verein zahlen wir 30,00 €/Kind/Monat, das beinhaltet 1x 30 Minuten Einzelunterricht, bei entsprechendem Fortschritt kommen die Kinder dann zusätzlich erst in einen Spielkreis, dann in ein Jugendorchester. Bei der Musikschule liegt alleine der Einzelunterricht preislich wesentlich höher.

Ups, das ist jetzt ausführlicher geworden als ich dachte. Naja, vielleicht konnte ich Dir aber etwas weiterhelfen.
LG
Martina75

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Hallo,

musikalische Früherziehung ist der größte Quatsch seit Erfindung von Frühförderung.
Wir haben es durch, meiner Tochter hat es gefallen, ich fand es schlimm. Das Geld, das viele Geld und die Zeit....Was macht sie heut mit 11 Jahren? Sie spielt E-Piano, beigebracht von der Oma. Alles aus der Musikschule war also für den A***
Fazit...man muß seinem Kind nicht jeden Mist antun, den man gerade für gut und fördernd empfindet. Ich habe ein Kind nebenan wohnen, der arme Kerl muß täglich Klavier üben, weil die Mutter unbedingt möchte, daß ihr Sohn das macht. Schlimm...

LG

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Pauschaler geht's nicht mehr? Es wird immer die "guten" und die "schlechten" geben. Ich habe auch das ganze Programm durchlaufen, musikalische Früherziehung, Blockflöte und dann mein Hauptinstrument, was ich nach nunmehr fast 30 Jahren immer noch aktiv spiele. Und ich bin verdammt froh drüber, dass ich eine solide Ausbildung von klein auf bekommen habe - du glaubst nicht, was mir in den 30 Jahren schon alles über den Weg gelaufen ist, musikalisch gesehen.

Deiner Tochter hats ja offensichtlich Spaß gemacht - es wird auch ein bißchen was hängen geblieben sein, was ihr jetzt beim E-Piano zugute kommt.

Und ja, ein Instrument muss man täglich üben, gerade Klavier, wenn da hinterher was gescheites bei rauskommen soll. Natürlich gibt es auch immer die Eltern, die übertreiben, aber ein bisschen Zug mit da schon hinter sein.

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Teilweise stimmt das schon. Aber ich möchte, daß mein eben keinen Zwang dahinter steht.

Ich bin da doch recht pauschalisierend, das stimmt. Aber es wurde ja nach Meinungen gefragt und meine Meinung ist, es ist, in den jungen Jahren, Humbug.

LG

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Hallo,
ich hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, ich hoffe ich wiederhole jetzt nicht alles.
Meine Tochter ist 4,5 Jahre alt und hat grade mit der musikalischen Früherziehung angefangen. Ich hab das Gefühl das ist jetzt grade richtig für sie. Der Kurs ist ohne Eltern und das hätte sie früher garnicht gewollt. Ihr macht es Spaß und sie macht auch super mit.
Wenn du vorher zuhause was tun willst, dann besorg Instrumente - Glockenspiel, Rasseln, Trommeln und zeig ihr zuhause spielerisch Musik. Sing mit ihr, auch wenn du nicht jeden Ton triffst, besorg ihr eine CD mit Kinderliedern, zeig ihr wie man auf Töpfen rumtrommeln kann etc...
Und ganz ehrlich - such dir doch selbst mal einen Musiklehrer und versuch noch ein Instrument zu lernen oder singen zu lernen. Ich glaub nicht, dass es dafür zu spät sein kann. Meine Mutter hat mit 40 angefangen Querflöte zu lernen, weil sie das immer wollte und mit 60 nochmal mit Klavier angefangen. Klar lernt man als Kind wahrscheinlich schneller, aber dafür bist du bestimmt mit Begeisterung und Hingabe dabei. Und gleichzeitig lebst du deiner Tochter vor, dass Musik etwas tolles ist.
LG

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Hu Hu, schau mal nach musikalischer Früherziehung in Eurer örtlichen Musikschule. Mein Großer war da mit gut 3 Jahren einmal die Woche, ohne Eltern.
Meinen Mittleren hätte ich im Leben nicht überzeugen können und die kleine mit 1,5 klappt bei jeder Gelegenheit das Klavier bei uns auf und klimpert.
Kind 1 spielt Schlagzeug, Kind 2 singt voller Begeisterung im Chor, Kind 3 macht ja sowieso immer Krach.
Ich bin für alles probieren lassen.