Kein 2.Kind - wie akzeptieren!

Guten Abend, ich bin auch der Suche nach Tipps wie ich akzeptieren kann, das mein Partner definitiv kein 2. Kind mehr will.
Kurz zur Vorgeschichte :ich 34,er 40 unser Sohn ist dieses Jahr in die Schule gekommen.
Vor gut drei Jahren, haben wir nach langem hin und her beschlossen es nochmal zu wagen, der Plan war nach unserem Jahresurlaub das Hibbeln anzufangen.
Zwei Wochen vor diesem Urlaub, sagte er mir zwischen Tür und Angel, das er es doch nicht möchte.
Nach langem hin und her konnte ich es erstmal akzeptieren, begann mich auf neue Sachen zu konzentrieren. Machte eine zwei Jährige Weiterbildung, diese ist nun beendet und mein Kinderwunsch extrem groß. Doch er lehnt es absolut ab, Argumente wie sein Alter, mein Job (mit unregelmäßigen Schichten), der finanzielle Geldverlust und der mehr Aufwand mit zweiter Kinderbetreuung, Angst der eigenen Überforderung, noch weniger Paarzeit....
Ich will es akzeptieren und ihn keinesfalls überreden er muss auch voll und ganz dahinter stehen, sonst geht mehr kaputt als man gewinnt, bin ich der Meinung.
Doch ich kann von diesem Gedanken nicht los lassen, stelle mir ständig Situationen vor., versuche das positive an nur einem Kind zu sehen. Mein Sohn ist so wundervoll liebevoll mit seiner Babycousine, dass mir bei dem Anblick immer das Herz schmerzt.
Ich kann ihn doch deswegen nicht verlassen und eine sonst intakte Familie zerstören.
Habt ihr Tipps für mich?
Ich habe jetzt eine Weiterbildung angeboten bekommen und würde damit auch etwas höher steigen, aber mich jetzt da rein stürzen, eigentlich war mein Plan ja ein anderer.
Bin so unendlich traurig und könnte die letzten Tage ständig heulen.

Traurige Grüße Kleinknubbel

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Hi!

Ich bin Mutter von 4 Kindern und fühle mich damit "fertig", das vielleicht vorweg.
Ich kann dich trotzdem sehr, sehr gut verstehen, da ich erst durch die zweite Ehe diesen Kinderwunsch befrieden konnte. Mein Ex wollte das ebenfalls nicht und ich habe das akzeptiert. Schlußendlich hat er mich verlassen und ich hatte das große Glück mit meinem neuen Partner meinen Kinderwunsch zu erfüllen.

Was ich getan habe um es zu "füllen" waren ebenfalls ein zweites Studium, der Aufbau einer Karriere (was jetzt meine Kinder finanziert), Sport, Freunde... offenbar hätte ich noch in die Ehe investieren müssen und vielleicht da mal Urlaube zu Zweit vorschlagen sollen oder ähnliches.
Es hat mich leider nie gänzlich glücklich gemacht.

Was ich jetzt merke ist, dass ich altersbedingt keine Kinder mehr will. Vielleicht wäre der Punkt auch bei weniger Kindern eingetreten. Ich hab jetzt echt Angst vor Fehlgeburten, chromosomalen Störungen etc.

Ich kann dir insofern keinen wirklichen guten Rat geben. Du machst alles richtig- du akzeptierst die Haltung deines Mannes, du lenkst dich ab, der Schmerz bleibt trotzdem.
Ich persönlich wünsche dir, dass es einfach irgendwann weniger wird.
Ich kenne die Traurigkeit. Deshalb- du hast mein tiefes, ehrliches Mitempfinden.

Liebe Grüße!

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Ich danke dir für deine lieben Worte!
Ich habe mich auch schon über eine Pflegschaft informiert, aber dazu bin ich wohl leider beruflich zu unflexibel, ebenso sind wir auf mein Gehalt genau so angewiesen wie auf seins.
Vlg Kleinknubbel

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Warum sollte eine Pflegschaft einfacher sein als ein eigenes Kind großzuziehen. Das Gegenteil ist der Fall, man bekommt ein traumatisiertes Kind, das ist ja nicht so, als ob man einen Hund aus dem Tierheim holt. Glaubst Du, dass dein Mann damit einverstanden wäre?

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Hi, ich frage mich bei deinem Beitrag, warum das finanzielle Problem so groß ist. Anscheinend habt ihr beide doch einen festen Job. Du bekommst doch auch 1 Jahr Elterngeld. Oder will er einfach keine finanziellen Abstriche machen für das Kind? Oder lebt ihr schon am Existenzminimum? Wenn letztes nicht ist, finde es sehr traurig und egoistisch von deinem Mann. Wie alt bist du denn? Dein Wunsch ist anscheinend sehr groß und ich weiß nicht ob du es irgendwann bereust es für deinen Mann auf dein 2. Wunschkind verzichtet zu haben. Sehr schwierige Situation. Ich wünsche dir von Herzen das du die richtige Entscheidung triffst.

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Ich finde Deinen Beitrag unmöglich.
Wieso bezeichnest Du ihren Mann als egoistisch? Es ist doch völlig schnuppe, ob er nicht auf Geld verzichten will oder nervlich kein 2. Kind packt oder sich zu alt dafür fühlt oder einfach gar keinen Grund hat. ER will nicht. Punkt. Das ist sein gutes Recht und so traurig das für die TE ist, sie muss es akzeptieren.
Das hat gar nichts mit Egoismus zu tun. Ob und wieviele Kinder man will, ist eine höchstpersönliche Entscheidung und niemand hat das Recht, darüber zu urteilen.

Noch unverständlicher finde ich, dass Du die Entscheidung anscheinend davon abhängig machen würdest, ob man "am Existenzminimum" lebt. Was ist das denn bitte für eine Überlegung? Man muss doch nicht erst am Existenzminimum rumkrebsen, um für sich zu entscheiden, dass man die finanziellen Einbußen durch ein weiteres Kind nciht hinnehmen will!

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Heieiei, da hat aber jemand keine gute Nacht gehabt. Ich wünsche dir ganz viel Sonnenschein und bessere Laune 😊🌞

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Bei der Frage nach einem weiteren Kind gibt es leider keine Kompromisse. Ich kann Deinen Wunsch absolut verstehen - wie aber auch jedes einzelne Argument Deines Mannes. Letztlich bräuchte er ja auch gar kein Argument für seine Entscheidung.
Eigentlich hast Du, so traurig das auch für Dich ist, nur die Wahl, seine Entscheidung zu akzeptieren oder aber die Beziehung zu beenden und darauf hoffen, dass Du einen neuen Partner kennen lernst, mit dem Du ein 2. Kind bekommen kannst.
Ich gehe mal davon aus, dass Du den 2. Weg nicht wirklich in Erwägung ziehst.
Deine Traurigkeit ist absolut berechtigt, aber es hilft Dir wirklich nur, nach vorne zu schauen und darüber glücklich und dankbar zu sein, was ihr habt: eine gesunde, kleine Familie, in der alles paßt. Ihr versteht euch, ihr habt ein schönes Familienleben.
Wer weiß, wie es mit einem 2. Kind wäre. Vielleicht würde es nur Streß in der Partnerschaft/Familie geben. Vielleicht würde es Komplikationen in der 2. Schwangerschaft/Geburt geben. Was auch immer.
Schau auf das, was ihr HABT und genieße es, Dein Leben jetzt auf einen neuen Punkt auszurichten und nicht mehr durch ein baby beruflich/freizeitmäßig eingeschränkt zu sein.

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Sehr schöne Worte, ich danke dir. Und ja man ist eigentlich nie genug dankbar für das was man schon hat.
VG Kleinknubbel

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Bei uns war es ähnlich, nur war mein Mann beim ersten Kind bereits 42.
Zu Beginn unserer Beziehung war klar: 0-1 Kinder.
Alles war darauf ausgelegt, selbst die Zimmer im neu gebauten Haus.
Wir bekamen dann ein Kind und waren glücklich.
Die ersten drei Jahre dachte keiner von uns an ein zweites Kind, aber dann, auch als unser Kind noch älter wurde und fragte, warum alle Geschwister bekommen, nur es selbst nicht, grübelte ich das erste Mal...
Wir waren nun beide älter, hatten Freiheiten zurück und redeten uns auch lange ein, nun zu alt zu sein.
Ich machte eine lange und schwierige Fortbildung, die ich bestand.
Eigentlich hätten nun alle glücklich sein müssen...doch meinen Wunsch nach einem zweiten Kind konnte ich nicht länger unterdrücken, also redete ich noch einmal nach all der Zeit mit meinem Mann über dieses eigentlich abgehakte Thema.
Mein Mann hat selbst drei Geschwister, ich bin ungewollt Einzelkind und fand das selbst immer doof.
Umso mehr konnte ich unser Kind verstehen und auch mein Mann hat irgendwann seine Meinung gelockert, weil ihm klar wurde, dass nicht nur WIR kein weiteres Kind bekommen, sondern UNSER Kind auch nie Nichten und Neffen haben wird, nie einen Bruder oder eine Schwester.
Als Kernfamilie bleibt nicht viel, sind wir erst mal tot und das Kind erwachsen.
Die große Familie meines Mannes ist schön und auch der Zusammenhalt.
Mein Mann hat einen elf Jahre jüngeren Bruder und jetzt verstehen sie sich gut, auch wenn man als Kind kaum miteinander spielen konnte.
Wir entschieden dann dieses Jahr, es einmal noch zu versuchen, 10 Jahre nach der ersten Schwangerschaft, einfach um unserem Kind in die Augen sehen zu können und wahrheitsgemäß sagen zu können: tut uns leid, um deinetwillen haben wir es noch mal versucht, aber wir sind einfach zu alt.
Was soll ich sagen?
Es hat direkt geklappt.
Damit hätte keiner gerechnet, am wenigsten ich.
Und wer freute sich plötzlich wie Bolle? Mein Mann!
Klar sind wir nun alt (43 und 52), aber trotzdem fühlen wir uns jung und nicht zu alt. Klar stimmen bei uns die Rahmenbedingungen, klar geben wir Freiheiten auf, klar würden es viele nicht so machen....aber uns kümmern die anderen nicht.
Rückblickend war es die beste Entscheidung (hoffe, ich sehe das nach sechs Monaten Schlafentzug immer noch so ;-))

Was ich nur sagen will:
keine Entscheidung ist in Stein gemeißelt, Menschen sind flexibel. Sicher gibt es eine absolute Altersgrenze, bis wohin man es versuchen sollte.
Aber ob man sich jung oder alt fühlt, reich oder arm, Kinder sind nie eine Kopfentscheidung....
Bei uns gab 100 gute Gründe dagegen und logisch betrachtet nicht einen dafür.
Trotzdem sind wir abgesehen davon völlige Realisten, aber nun so froh darüber, auf unser Bauchgefühl gehört zu haben.

Ui, das ist lang geworden.
Alles Gute Dir, wer weiß schon, was in zwei oder drei Jahren ist...

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Danke, auch eine sehr schöne Geschichte.
Ich hoffe auch noch heimlich auf eine Verhütungspanne, nehme allerdings auf Grund des unvertragens keine Pille.
Ein Abbruch käme für mich nie in Frage da unser erstes Kind in der 12.SSW uns schon verlassen hatte.
Ich wünsche dir noch eine schöne Kugelzeit.
VG kleinknubbel

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Ich hab hier schon öfter so etwas gelesen. Kinderwunsch/Planung ist in einer Beziehung ein wichtiges Thema. So hart es klingt, für mich wäre es ein Trennungsgrund, wenn die Vorstellungen der beiden Partner so unterschiedlich sind!

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Danke für deine Antwort.
Ich werde ihn nicht verlassen dafür läuft es sonst zu gut und wir sind ein super Team. Ich nehme dafür meinem Sohn nicht sein stabiles sicheres Umfeld, denn ich will mit diesem Mann ein zweites Kind und nicht einfach nur eins.
VG kleinknubbel

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Ich sehe es ähnlich wie Du. Ich möchte unbedingt ein zweites Kind, mein Mann nicht. Verlassen ist keine Option, ich liebe diesen Mann einfach abgöttisch. Aber meine größte Angst ist es, dass ich ihm sein Verhalten später vorwerfe. Das er mir das zweite Kind verwehrt hat. Zumal ich denke, wenn das zweite Kind da wäre, er würde es genauso innig lieben wie Nummer eins. Sprich er könnte bestimmt sehr gut damit leben, kann ich aber ohne ein zweites Leben, ohne ihm die Schuld zu geben? Wo fängt da der eigene Egoismus an und wo hört der vom Mann auf? Es ist schwierig, ich versuche immer wieder über das Thema zu sprechen, damit niemand was in sich hineinfrisst. Die Partnerschaft soll für mich im Fokus stehen, auch wenn derzeit alles ein großer Widerspruch ist 😂🤷‍♀️

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Genauso geht es mir leider auch. Und das seit fast einem Jahr schon. Viel schlechte Schlaune und heulerei meinerseits. Unsere Beziehung hat sehr darunter gelitten. er sagt er versteht mich, aber kann sich trotzdem kein weiteres Kind vorstellen. So garnicht. Ich weiß auch nicht wie ich damit umgehen soll. Aber eins merke ich, es wird zerbrechen wenn ich weiter so mache. Ich habe ihm gesagt er solle in sich gehen und es sich nochmal überlegen. Mir bleibt keine andere Wahl als noch ein klein wenig Hoffnung zu haben oder die Zeit entscheiden zu lassen. Trennung kommt für mich auch nicht in frage. Ich weiß wie du dich fühlst. Fühl dich gedrückt. Vlt erleben wir ja noch ein Wunder. Wer weiß:-)