Erfahrungen Klage/Antwort Geburt ?

Hey, ich hoffe das ist das richtige Forum.

Mein Sohn ist 4 Monate. Die Schwangerschaft war unauffällig. Feindiagnostik etc.
Er wurde eingeleitet wegen V.a. SGA u. zu wenig Fruchtwasser. Ich habe Angusta bekommen.

Er kam mit Saugglocke,APGAR 1-1-4, leblos zur Welt. Diagnose: Sauerstoffmangel(Asphyxie) Nabel PH 6,8.
Er wurde direkt abgenabelt und versorgt, anschließend Neo für anderthalb Wochen. Kleine Blutung, 1x Krampfanfall, Hypothermiebehandlung für 72h, Beatmung, dauerhaftes aEEG. Im MRT vom Kopf waren zwei kleine Veränderungenen zu sehen, wo man aber noch nicht sagen kann, wie es sich auswirkt, man muss abwarten wie er entwickelt.

Ich habe nun den Geburtsbericht angefordert und erhalten.
Dort steht unter anderem, dass das CTG 20 Minuten nicht suffizient abgeleitet hat. In jedem Kreißsaal ist ein Bildschirm wo alle CTGs aus allen Kreissäälen aufgezeichnet werden.
Dies ist einem Arzt aufgefallen, der in einem anderen Kreissaal zum Nähen war und wohl zufällig auf den Bildschirm schaute.
Der Hebamme war es anscheinend 20min nicht aufgefallen. Vielleicht ja sogar noch länger…

Mein Sohn bekam eine Sonde im Kopf während der Geburt, die seine Herztöne aufzeichnen. Da diese wohl auch öfter abfielen oder aber nicht unterschieden werden konnte, ob es meine oder seine Herztöne sind.

Es wurde dann irgendwann Kristellert und eine Sockglocke genutzt. Es hieß er muss jetzt raus, Kaiserschnitt würde zu lange dauern.

Wir haben an dem Ganzen noch ziemlich zu knabbern. Und jetzt wo wir erfahren, dass es der Hebamme nicht auffiel, dass das CTG nicht aufzeichnete, hätten die schlechten Herztöne ja früher auffallen können und ggf. ein Kaiserschnitt gemacht werden können.
Uns gibt das Ganze nun sehr zu denken. Da wir nun auch ähnliches gehört haben, dass bei der Hebamme schonmal Ähnliches ablief..

Wir haben im Sommer einen Termin im SPZ zur Entwicklungskontrolle,EEG usw. Wenn irgendwas auffällig wäre, würden wir gerne es einem Anwalt vorlegen und fragen was er dazu sagt. Oder meint ihr wir sollten es so oder so machen, auch wenn er sich weiterhin normal entwickelt?

Was sagt ihr dazu und was würdet ihr machen ?

Liebe Grüße

Bearbeitet von sophie235
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Dass sowas ein langer und anstrengender Kampf werden wird, sollte euch bewusst sein. Überlegt, was euer Ziel ist. Verhindern, dass es nochmal passiert? Schmerzensgeld? Genugtuung? Wie weit wollt ihr gehen und seid ihr bereit dafür zu tun?
Habt ihr ein Rechtsschutzversicherung? Da kann man ja dann mal eine Erstberatung in Anspruch nehmen um überhaupt zu erfahren, wie so ein Verfahren geht. Ohne würde ich sowas nicht anstreben. Auch eure Krankenkasse sollte euch dazu beraten oder an jemanden verweisen können. Im Medizinrecht muss einerseits die Beweislastumkehr beachtet werden, was gut für euch ist, andererseits muss aber ein messbarer, kein abstrakter „Schaden“ entstanden sein, der klar dem Fehler zuzuordnen ist. Und das ist meistens das Problem.

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Das mit dem langen Kampf kann ich bestätigen.
Eine Bekannte ist an der Sammelklage wegen Cytocec beteiligt. Sie hatte alle erdenklichen Nebenwirkungen bei der Geburt.
Ob und wann da was kommen wird ist ungewiss und sie leidet noch 4 Jahre nach der Geburt an dem Trauma. Letztendlich wird es wahrscheinlich ein Tropfen auf dem heißen Stein sein dafür, dass sie fast gestorben ist.

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Ich bin sehr traurig, wenn ich solche Beiträge lesen muss. Ich wünsche Eurem Sohn nur das aller Beste und werde am Wochenende eine Kerze in der Kirche für ihn anzünden!

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Danke 🥺

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So eine Person darf nicht weiter arbeiten definitiv, wenn sie kein Fachwissen hat hat Sie auch nichts zu suchen.
Ich wünsche euch nur das beste, also ich hätte definitiv einen Anwalt hinzugezogen, so lernen die Krankenhäuser nicht jeden verrückten einzustellen.